Marta Schrempel, seit 30 Jahren DRK-Mitglied beim Ortsverein Uetze, seit 20 Jahren Koordinatorin der Blutspende in Dollbergen, übergab die Organisation der Blutspendetermine an ihre Nachfolgerin.
Ab heute ist Sabine Hentschel-Schröter für die dreimal im Jahr stattfindenden Termine in Dollbergen verantwortlich. Als Ansprechpartner für das Blutabnahme-Team aus Springe und die vielen Spender. Marta Schrempel, inzwischen 75 Jahre jung, hat versprochen, die neue Koordinatorin einzuarbeiten. Sie soll nicht unvorbereitet in das Ehrenamt gehen.
Auch Ursel Wesche, die in den letzten zehn Jahren den Einkauf für den Imbiss „danach“ getätigt hat, will bei der nächsten Blutspende, am 23. Januar, nur noch mithelfen, aber nicht mehr verantwortlich tätig werden. Ihre Nachfolgerin heißt Adelheid Botzki, die sich erleichtert äußerte, nicht einfach „ins kalte Wasser geworfen zu werden“, sondern immer jemanden im Team zu haben, der Bescheid weiß. Für den Imbiss wurde bisher im Ort bei Schumanns eingekauft. Marta Schrempel dankt an dieser Stelle für die jahrelange gute Zusammenarbeit und freut sich über die Zusage Axel Schumanns, die Blutspendeaktionen in Dollbergen auch in Zukunft mit Lebensmitteln beliefern zu wollen. Sie nutzte außerdem die Gelegenheit, sich bei „Rund um Uetze“ für die Termineinträge und die Berichterstattung zu bedanken. Ihr Dank gilt aber auch den vielen freiwilligen Helferinnen, die sich an jedem Blutspendetermin ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Sie schenkte als Dankeschön hübsche Motiv-Kaffeetassen.
Marta Schrempel selber bekam einen großen Präsentkorb von Klaus Bödecker, dem Vorsitzenden der DRK Ortsgruppe Uetze überreicht. Originell sind, neben den üblichen Utensilien eines Geschenkkorbes, die mit roter Flüssigkeit gefüllten Spritzen und der „Blutbeutel“ – Aufschrift: Viel gespendet, viel zurück. Liebe Marta ganz viel Glück. Es kamen außerdem zum Abschied: Die zweite Vorsitzende aus Uetze, Elke Blanke, und Stefan Bettels vom DRK-Blutspendedienst aus Springe.
Und nach der kleinen Feier ging alles routiniert weiter. Eine Ehrennadel, eine Urkunde und eine Flasche Sekt konnte Erika Röpe mit nach Hause nehmen, weil sie zum 50. Mal Blut gespendet hatte. Hannah Hennigs war aus Eltze nach Dollbergen gekommen, um hier zum 70. Mal zu spenden. Insgesamt waren 66 Spender bei diesem Termin, davon zwei Erstspender.
Über die „rote“ Marta
„Mein Zuhause ist das DRK!“
Marta Schrempel, im Jahr 2008 ist sie 75 Jahre jung, ist seit 30 Jahren die gute Seele beim DRK-Ortsverband Uetze. Ihr persönlicher Lebensplan sieht vor, mit 75 Jahren ihr Ehrenamt abzugeben und kürzer zu treten. Ein Schritt in diese Richtung ist das Einarbeiten einer Nachfolgerin für die Leiterin bei den Blutspendeaktionen in Dollbergen. Aber bis dahin und natürlich darüber hinaus will sie, nach eigener Aussage, für die Menschen da sein, solange sie kann. „Man muss das Leben nehmen, wie es kommt“, sagt Marta Schrempel. Martas bisheriger Lebensweg war kein Zuckerschlecken: In oberschlesischen Kattowitz geboren, musste sie 1939 mit der Familie flüchten, zum Kriegsende verlor sie auf der Flucht vor der russischen Armee die Eltern, kam ins Kinderheim. An Tuberkulose erkrankt, verbrachte sie ihre Jugendjahre in Heilstätten und Krankenhäusern, musste etliche Operationen über sich ergehen lassen. Aus dem mecklenburgischen Güstrow verschlug es sie nach Isernhagen bei Hannover und seit 1974 wohnt Marta Schrempel in Dollbergen. Mit ihrem 1996 verstorbenen Mann, mit dem sie fast 40 Jahre verheiratet war, teilte sie die Leidenschaft für den Schützenverein und war in Dollbergen ein Vierteljahrhundert lang Jugendleiterin. Von Beruf ist sie Schwesternhelferin, Sanitäterin und Altenpflegerin. In Uetze ist Marta auch als Mitarbeiterin bei der Jugendarbeit bekannt und als langjährige Helferin bei der Soldatenkameradschaft, beim Veranstaltungen der Gemeinde und der Kirche. Als neuestes Projekt hat sie die Mitarbeit bei dem geplanten Seniorenbeirat der Gemeinde Uetze in Dollbergen ins Auge gefasst.
Aber Marta Schrempels eigentliche Berufung ist das Deutsche Rote Kreuz. In die Ortsgruppe Uetze trat sie 1979 ein, bald darauf begann ihre Tätigkeit im Grenzdurchgangslager Friedland, dem ersten Anlaufpunkt für Spätaussiedler. An acht Tagen im Jahr waren die Neuankömmlinge in der Erstaufnahme zu begrüßen, einzuweisen, die Kinder und die Aussiedler zu betreuen, bis sie auf weitere Anlaufstellen verteilt wurden. Martas Liste der aktiven Tätigkeiten für das DRK ist lang: Altkleidersammlung und -Ausgabe, Präsenz bei den Messen Infa in Hannover und Informa in Uetze und Lehrte, Hilfe bei Blutspendeaktionen in Lehrte, Springe, Uetze – und natürlich zweimal im Jahr in Dollbergen. Seit 20 Jahren zusammen mit Ursel Wesche, die für die Einkäufe zuständig ist. Schließlich wollen rund 60 bis 70 Spender nach der Blutabnahme mit Getränken und einem Büffet versorgt sein. Viele der Helferinnen aus der Gruppe der Ehrenamtlichen sind mittlerweile auch im Rentenalter und wollen ihre Aufgaben bei Blutspende in Dollbergen in jüngere Hände legen.
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