Die Leiden des jungen W

Na, ganz so jung ist er nun nicht mehr, der Kai. Außerdem hat er etwas mit Martina (und ihrer Zwillingsschwester) gemeinsam. Beide hängten eine Null an ihren Wiegentag und beide sind im hiesigen Reitverein. Bei Kai kommt erschwerend dazu, dass er zwar in festen Händen, aber 40 Jahre alt wurde und nicht verheiratet ist.
Und da kommt der Esel ins Spiel.
Aus Mangel an vorhandenen Eseln machte sich die Gruppe „guter Freunde“ einen famosen falschen Esel aus einem Pferd. Das Pony war so perfekt in der Rolle, dass es die störrischen Allüren, die man Eseln im Allgemeinen so nachsagt, perfekt imitierte und den rittlings rückwärts sitzenden Junggesellen bockenderweise erst einmal abwarf.

Auch den achtspännigen Parcours mit als willige Pferdchen agierenden Mädchen schreckte das Geburtstagskind nicht – zumal man ihm leichtsinnigerweise eine Reitpeitsche in die kundigen Kutscherhände gedrückt hatte. Nicht einmal ein „verlorenes“ Hufeisen brachte ihn aus der Fassung. Nach bestandener Schande (rittlings auf besagten Esel durch das Dorf) feierte Kai mit der ganze Bagage im Garten seines alten Fachwerkhauses weiter. Den Umtrunk dazu hatten die Reiterfreunde praktischerweise mitgebracht.

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